Identitätsdiebstahl: Ein Problem mit großem Zukunftspotential

Geschrieben von am 21. Februar 2013 in Kategorie Web 2.0

So praktisch das Internet auch sein mag, es hat auch seine negative Zeiten. So hat es unter anderem dazu beitragen, dass die Anzahl der Identitätsdiebstähle in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat. Wie heute bei heise.de zu lesen ist, beläuft sich das Wachstum entsprechender Fälle in den USA auf fünf Prozent. Dort wurden im vergangenen Jahr ganze 12,6 Mio. Erwachsene zu Opfern von Identitätsdieben.

Die Gründe, die Kriminelle hierzu verleiten, sind schnell gefunden. Es geht letztlich um nichts anderes als um Gier. Häufig werden gestohlene Personendaten schlichtweg genutzt, um Einkäufe im Web zu tätigen. Die Waren werden anschließend von den Kriminellen entweder selbst genutzt oder kurzerhand zu Geld gemacht. Den Ärger haben dann die Personen, deren Identitäten gestohlen wurden.

Dass sich mittlerweile so viele Identitätsdiebstähle ereignen, liegt an den Möglichkeiten, die im Web existieren. Für Diebe ist es leichter als je zuvor, Personendaten zu beschaffen und diese auch direkt zu verwerten. In früheren Zeiten mussten Identitätsdiebe noch vergleichsweise mutig sein. Es galt zum Beispiel mit gestohlenen oder gefälschten Papieren irgendwo vor Ort zu erscheinen. Diese Risiken gibt es nicht mehr, wodurch sicherlich auch die Hemmschwelle gefallen sein dürfte. Inzwischen ist es ganz leicht, entsprechenden Missbrauch zu betreiben – und genau deshalb dürften diese Fälle in Zukunft noch deutlich zunehmen.

Angesichts dieses Risikos mag es teilweise verrückt erscheinen, wie Personen mit ihren Daten im Internet umgehen. Allein im Social Media Bereich existieren unzählige Fallen, die hier im Blog schon mehrfach ausführlich diskutiert wurden. Angesichts dieses Risikos gilt es sich zu fragen, weshalb man überhaupt noch mitmachen und Daten preisgeben soll.

Auf der anderen Seite muss gesagt werden, dass selbst die größte Vorsicht bzw. ein konsequentes Fernhalten vom Internet keinen vollständigen Schutz verspricht. Schließlich sind wir nicht vollständig Herr über unsere Daten. Unzählige Behörden, Ämter und Unternehmen verfügen über Datensätze, die Informationen über uns Bürger und Konsumenten bereithalten. Genau dort greifen auch die Profis an. Die großen Diebe fangen nicht an, ihre Opfer einzeln im Web auszuspionieren. Wozu sollten sie das auch tun, wenn es wesentlich effizienter ist, umfassende Datensätze bei Banken oder Kreditkartengesellschaften zu stehlen?

Eine absolute Sicherheit kann folglich nicht gewährleistet sein. Jeder muss daher für sich selbst entscheiden, ob er sich dem Internet tatsächlich fernhalten möchte. Angesichts der gebotenen Vorteile dürfte dies kaum sinnvoll sein. Es macht aber Sinn, sich der Gefahren bewusst zu sein und Daten daher nicht leichtsinnig herauszugeben.

Außerdem schadet es nicht, andere Menschen auf diese Risiken aufmerksam zu machen und sowohl von Behörden als auch von Unternehmen zu fordern, dass diese mehr auf ihre Datensicherheit achten. Denn teilweise ist es wirklich erschrecken, wie dort mit Daten von Bürger und Verbrauchern umgegangen wird. In diesem Zusammenhang möchte ich noch anmerken, dass es auch unseren Politikern gut tun würde, sich auf diesem Gebiet mehr Kompetenz anzueignen und dann gemeinsam an einem Strang zu ziehen.

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