Weshalb Windows 8 auf 2 User Interfaces angewiesen ist

Geschrieben von am 02. September 2011 in Kategorie Web 2.0

Viele Leute staunten nicht schlecht, als Microsoft vor einigen Wochen erste Bilder und Videos des künftigen Windows 8 Desktops zeigte. Schließlich sah die Oberfläche definitiv nicht nach Microsoft Windows aus. Stattdessen präsentierte man ein User Interface, das sehr kompakt, farbenfroh und Touchscreen optimiert ist. Die meisten Betrachter waren begeistert, denn in Sachen Bedienungskomfort setzt der Desktop zum Teil sogar neue Maßstäbe.

Allerdings ging aus einem Video sehr deutlich hervor, dass der klassische Desktop nicht vollständig verschwindet. Nun hat Microsoft weitere Daten nachgeliefert und bestätigt, dass Windows 8 über zwei Desktops verfügen wird. Zum einen wird es den klassischen Desktop geben, über den bislang nicht ganz so viel bekannt ist – er wird voraussichtlich stark an frühere Windows Desktops erinnern. Zum anderen kommt der neue Touchscreen Desktop, der zugleich Primär-Desktop sein wird. Damit ist gemeint, dass Windows 8 mit dem kompakten Desktop startet. Erst wenn der Nutzer den klassischen Desktop benötigt, wird dieser überhaupt geladen. Mit diesem Prinzip möchte man unter anderem erreichen, dass Windows schneller lädt und somit mehr Komfort bietet.

Sicherlich fragen sich viele Nutzer, weshalb Microsoft nicht einfach auf den alten bzw. den klassischen Desktop verzichtet. Doch im Grunde ist die Antwort ganz simpel: Ohne diesen Desktop geht es einfach nicht. Gleich mehrere Gründe sprechen dafür, noch eine ganze Weile an ihm festzuhalten. Da wäre zunächst einmal die Tatsache, dass sich Otto-Normalverbraucher und Lieschen Müller nicht unbedingt mit Touchscreen Geräten auskennen. Der sofortige Umstiege auf den neuen Desktop, ohne eine Alternative anzubieten, könnte Microsoft großen Schaden zufügen – vermutlich brauchen die Nutzer eine Weile, um sich an das neue User Interface zu gewöhnen.

Ebenso darf nicht vergessen werden, dass Windows 8 nicht nur auf Tablet Computer und Netbooks eingesetzt werden soll. Die meisten Anwender wollen typische Anwendungen wird Word und Excel nutzen. Hinzu kommen viele weitere klassische Programme – und diese wurden noch nicht an das neue User Interface angepasst. Zumal sich dies auch gar nicht so leicht gestalten dürfte.

Betrachtet man den Software Markt genauer, so sind vermutlich mehr als 99 Prozent aller Windows Programme so gehalten, dass sie sich vor allem visuell stark vom neuen User Interface unterscheiden. Es würde vermutlich sehr merkwürdig aussehen, wenn der Desktop ultramodern wäre und man ständig zu Programmen wechseln müsste, die einen vollkommen anderen Eindruck erwecken. Dementsprechend wird es bestimmt noch eine ganze Weile dauern, bis Windows mitsamt Anwendungen so erscheint, wie es vom neuen User Interface suggeriert wird.

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