Bitcoins: Kurzer Trend oder echte Währung?

Geschrieben von am 31. Mai 2011 in Kategorie Web 2.0

Seit knapp zwei Wochen sorgte die digitale Währung „Bitcoins“ immer wieder für Schlagzeilen bzw. erscheint ihr Name immer häufiger in Blogs. Die Währung selbst ist allerdings schon deutlich älter. Bereits im Jahr 2009 wurde sie geschaffen und führte in der Anfangszeit ein Nischen-Dasein. Dies hat sich jedoch geändert: Vor allem junge Menschen, die bereits Erfahrungen mit Online-Währungen gemacht haben, interessieren sich für die Währung.

Im Wesentlichen existieren zwei Punkte, weshalb Bitcoins derzeit so viel von sich reden machen. Da wäre erst einmal die Technologie, die hinter der Währung bzw. dem gesamten Bitcoin Währungssystem steckt. Jede einzelne Coin muss nämlich erst einmal errechnet werden und ist zudem an einen komplexen Schlüssel gekoppelt. Hierdurch soll ein hohes Maß an Sicherheit geschaffen werden. Zum anderen ist die Ideologie, die hinter der Währung steckt, sehr interessant.

Bitcoins sollen nämlich keine simple Internetwährung sein. Stattdessen sind die Coins als echte Währung ausgelegt, die es zu einer bedeutenden Hauptwährung bringen und beispielsweise neben Euro, US-Dollar oder Schweizer Franken existieren soll. Zugleich soll die Währung auf einem neutralen System basieren, welches nicht durch Notenbanken oder andere Organe beeinflusst werden kann. Mit diesem Hintergedanken unterscheiden sich die Bitcoins von anderen Internetwährungen. Sie wurde nicht als bloßes Zahlungssystem für das Internet entwickelt. Stattdessen geht es unter anderem um Themen wie Währungsstabilität und Unabhängigkeit gegenüber Regierungen und Politik.

Dies ist längst nicht alles. Der Bitcoin Erfinder, dessen Identität immer noch nicht gelüftet ist, hat die Geldmenge begrenzt. Mehr als 21 Mio. Bitcoins können nicht herausgegeben werden. Die Begrenzung der Geldmenge soll sicherstellen, dass nicht einfach die Geldpresse angeworben werden kann, um sich am System zu bereichern oder Inflation aufkommen zu lassen.

Wer nun meint, dass man mit 21 Mio. Bitcoins kein globales Währungssystem aufbauen kann, irrt sich. Die Bitcoins wurden so konstruiert, dass sie teilbar und somit auch in Kleinstmengen gehandelt werden können. Mittlerweile sollen umgerechnet rund 40 Mio. US-Dollar in das Währungssystem geflossen sein. Der Zugang gestaltet sich derzeit zwar noch relativ schwierig, aber dennoch gibt es genug Interessenten. Dies hat auch dazu geführt, dass die Bitcoins gegenüber dem US-Dollar stark aufgewertet haben: Wer im Jahr 2009 Geld in das System transferiert hat, kann nun auf einen enormen Wertzuwachs blicken.

Ob sich die Bitcoins jemals durchsetzen können, muss jedoch bezweifelt werden. Eine Währung kann sich letztlich nur halten, wenn ausreichendes Vertrauen vorhanden ist. Allerdings dürfte es sich schwierig gestaltet, dieses Vertrauen bei der breiten Bevölkerung aufzutun. Eine Währung, dessen Schöpfer immer noch inkognito lebt, kann nur bedingt Vertrauen entstehen lassen – außerdem dürften sich viele Leute an der Begrenzung der Geldmenge stören. Zwar mag es volkswirtschaftlich sehr interessant sein, ein solches Währungssystem zu etablieren, doch aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen sind die Leute andere Systeme gewohnt, an denen sie festhalten werden.

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  1. Bitcoins: Webwährung lockt Hacker und Spekulanten an | TechBanger.de says:

    […] TechBanger.de / ITam GmbHKnapp zwei Jahre ist es her, als wir hier im Blog das erste Mal über Bitcoins berichtet haben. Damals waren wir uns nicht sicher, was aus der virtuellen Währung einmal wird – wir blieben […]