Honeycomb Oberfläche muss vorerst universell bleiben

Geschrieben von am 24. März 2011 in Kategorie Web 2.0

Im Hause Golem wurde ein Beitrag veröffentlicht, der einen Blick hinter die Entwicklung der Honeycomb Oberfläche erlaubt. Honeycomb lautet Google Android in der Version 3.0, das speziell für Tablet Computer entwickelt wird.

Auf der Droidcon 2011 in Berlin hat ein Hardwareproduzent über Vorgaben von Google informiert. Der Tablet Hersteller gibt an, die Honeycomb Oberfläche derzeit nicht verändern zu dürfen. Dies ist eine Vorschrift, die direkt von Google kommt. Sie hat zur Folge, dass alle Hersteller von Tablet Computern, die ihre Geräte mit Android 3.0 ausliefern möchten, auf dieselbe Oberfläche setzen müssen.

Diese Vorgabe von Google wird sehr unterschiedlich aufgefasst. Auf der einen Seite gibt es Personen, welche die restriktive Politik von Google befürworten. Andere sprechen sich bewusst dagegen aus. Dies ist kein Wunder, denn beide Seite können gute Argumente nennen, weshalb eine Individualisierung des GUI von Vorteil sowie auch von Nachteil sein kann.

Google geht es vor allem darum, erst einmal die Plattform bekannt zu machen. Wenn auf allen Android / Honeycomb Tablets dieselbe Oberfläche läuft, können sich die Interessenten schneller eingewöhnen. Die Restriktion soll letztlich dazu beitragen, den Bekanntheitsgrad von Honeycomb zu steigern und gleichzeitig den Anwendern einen leichten Einstieg ermöglichen.

Auf der anderen Seite ist es so, dass Google eine vergleichsweise universelle Lösung anbietet. Je nach Hardware und Produktphilosophie des Herstellers kann eine Individualisierung von großem Nutzen sein. Für die Anwender wären individualisierte und auf die Hardware abgestimmte Oberflächen sicherlich von Vorteil – zumindest wenn sich der Hersteller große Mühe bei der Individualisierung gibt.

Diese Thematik macht sehr schön deutlich, wie schwierig es werden kann, wenn sich ein Betriebssystem auf breiter Ebene durchsetzen soll. Im Hause Apple hat man dieses Problem nicht: Apple entwickelt seine Betriebssysteme selbst. Eine Diskussion darüber, ob die Oberfläche nun gut oder schlecht ist, kommt daher nur bedingt zustande: Die Anwender müssen selbst entscheiden, ob sie mit iOS und Co. zufrieden sind oder nicht. Dies stellt allerdings auch eine Einschränkung dar. Android könnte damit punkten, dass es verschiedene Oberflächen gibt und jeder Anwender die Lösung finden kann, die ihm am besten gefällt. Außerdem könnte ein Wettbewerb, der zwischen den Entwicklern stattfindet, maßgeblich zur Verbesserung des Betriebssystems beitragen.

Deshalb ist es auch gut zu wissen, dass Google nicht dauerhaft an seiner Restriktion festhalten möchte. Sobald Android als Tablet Betriebssystem als etabliert gilt, will man die Vorschriften lockern und es den Herstellern gestatten, modifizierte Honeycomb Oberflächen anzubieten.

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