PC Hersteller sollen sich von Windows XP verabschieden

Geschrieben von am 09. September 2010 in Kategorie Web 2.0

Mit Windows Vista wollte Microsoft den ganz großen Wurf schaffen. Ziel war es, das schon etwas ältere Windows XP weiträumig abzulösen. Deshalb wollte man der IT-Welt ein modernes Betriebssystem präsentieren, für das sich jedermann begeistert. Jedoch ging der Schuss gewaltig nach hinten los. Windows Vista war nichts anderes als ein schwergängiges Betriebssystem, das die Kunden alles andere als glücklich machte. So mancher Privatanwender konnte sich zwar für das Betriebssystem begeistern, doch Kenner hielten lieber großen Abstand. Dies bekam Microsoft vor allem in der Unternehmenswelt zu spüren: Die zahlungskräftigen und daher auch wichtigen Unternehmenskunden blieben ganz bewusst bei Windows XP oder gar bei Windows NT, da es schlichtweg die bessere Lösung verkörperte.

Mittlerweile konnte sich Microsoft aus diesem Dilemma befreien. In Windeseile wurde ein Windows Vista Nachfolger gebastelt. Mit Windows 7 präsentierte man ein Betriebssystem, das letztlich das war, was Windows Vista von Anfang an sein sollte. Im Grunde ist Windows 7 auch nichts anderes als ein deutlich überarbeitetes und modernisiertes Windows Vista.

Genau dies ist der Punkt: Trotz Windows 7 gibt es immer noch zahlreiche Unternehmen, die an Windows XP festhalten. So mancher IT-Chef traut Windows 7 nicht über den Weg oder kann schlichtweg keine Vorteile erkennen, die für einen Wechsel sprechen. Zumal es bisher auch immer noch relativ leicht gewesen ist, neue Hardware mit Windows XP in Betrieb zu nehmen. Die meisten großen Hersteller von Arbeitsplatzrechnern, wie Dell, HP oder Lenovo bieten Windows XP immer noch an.

Zwar sind auch diese Unternehmen darum bemüht, vorrangig Windows 7 zu verkaufen. Doch weil die Nachfrage auf Seite der Unternehmenskunden so groß ist, sind entsprechende Systeme immer noch gut erhältlich. Zwar werden die meisten Systeme inzwischen mit Windows 7 verkauft, doch beiliegende Software erlaubt ein Downgrade auf Windows XP – wobei einige Systeme sogar direkt mit Downgrade ausgeliefert werden.

Doch damit soll bald Schluss sein. So hat beispielsweise Dell angekündigt, sich schon bald von Windows XP zu verabschieden. Am Ende Oktober wird das Unternehmen keine Hardware anbieten, die mit Windows XP ausgeliefert wird oder die ein Downgrade einschließt. Ganz freiwillig kommt dieser Schritt jedoch nicht. Wie Golem schreibt, zeigt sich hier Microsoft verantwortlich. Mit einer gezielten Lizenzpolitik bemüht sich der Softwarekonzern aus Redmond darum, die PC-Hersteller zum vollständigen Umstieg auf Windows 7 zu bewegen bzw. zumindest Windows XP endgültig aus den Regalen zu nehmen.

Wie andere Hersteller reagieren werden, ist bisher nicht klar. Doch langfristig werden sie wohl nachziehen müssen – zumal die Anzahl der noch verfügbaren Lizenzen stark begrenzt sein dürfte. Allerdings hat Dell angekündigt, sich von Windows XP nicht vollständig zu trennen. Besonders wichtige Kunden werden auch nach Oktober immer noch die Möglichkeit haben, Systeme mit installiertem Windows XP zu kaufen.

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