Warum WordPress ganz schön nervig ist

Geschrieben von am 11. August 2009 in Kategorie Meinung

Wordpress ist zweifelsfrei die mit Abstand beliebteste Blogsoftware. Aufgrund der einfachen Installation und des ordentlichen Funktionsumfang steht die Software bei Bloggern sehr hoch im Kurs: Millionen von Blogs werden heutzutage auf Basis von WordPress betrieben. Allerdings kommen auch zunehmend kritische Stimmen auf, was vor allem auf den schnellen Versionszyklus sowie die häufigen Sicherheits-Releases zurückzuführen ist.

Es ist schon fast beängstigend, mit welcher Geschwindigkeit Automattic die Entwicklung der Blogsoftware vorantreibt. Man könnte schon fast sagen, dass man es bei der Entwicklung ein wenig zu eilig hat. Fortlaufend wird WordPress mit neuen Funktionen erweitert, was sich insbesondere auf die Performance auswirkt: Als schnell kann WordPress schon lange nicht mehr bezeichnet werden.

Wesentlich beängstigender sind jedoch die ständigen Sicherheitsreleases und Zwischen-Updates. Man nehme nur einmal die aktuelle Version 2.8 als Beispiel: Kaum war WordPress 2.8 erschienen, stand im Grunde genommen schon fest, dass eine Version 2.8.1 benötigt wird. Daraufhin folgten aus Sicherheitsgründen noch die Versionen 2.8.2 sowie 2.8.3 – und heute ist bei heise.de zu lesen, dass schon wieder ein gravierender Fehler in der Adminverwaltung gefunden wurde: Zwar kann das System nicht gekapert werden, doch zumindest ist ein Rücksetzen des Passworts möglich. Demzufolge ist davon auszugehen, dass WordPress 2.8.4 nicht lange auf sich warten lässt. Damit wäre ein Gleichziehen mit der Version 2.6 möglich – damals erstreckte sich der Update-Marathon bis zur Version 2.6.5 (der Fairness wegen soll an dieser Stelle angemerkt werden, dass 2.6.4 aufgrund eines Hoax übersprungen werden musste).

Um ganz ehrlich zu sein: Ich habe die ständigen Updates satt. Was ich möchte ist ein System, das einfach nur zuverlässig funktioniert. Natürlich könnte man nun argumentieren, dass WordPress eine kostenlos zur Verfügung gestellte Software ist und sich die User deshalb nicht so anstellen sollen. Diesbezüglich möchte ich anmerken, dass ich die diese unzähligen Neuerungen bzw. den ganzen Multimedia-Schnickschnack (oder man denke nur an den geplanten Papierkorb) überhaupt nicht benötige. Ich möchte einfach nur bloggen – fertig. Deshalb habe ich auch schon des Öfteren gesagt, dass eine zusätzliche LITE-Version ideal wäre: Schlank, performant und vor allem sicher sollte sie sein. Wer auf den Multimedia-Schnickschnack steht, kann ja am Hauptzweig festhalten und weiterhin updaten. Übrigens: Wer der Meinung ist, diese ständigen Updates nehmen keine Zeit in Anspruch, betreibt oder betreut höchstwahrscheinlich nur ein Blog. Doch sobald es darum geht, mehrere Installationen zu betreuen, sieht die Welt schon ganz anders aus.

Wie ist es um eure Meinung bestellt – gehen euch die ständigen Updates auch auf den Senkel?

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3 Comments For This Post

  1. Oliver Springer says:

    Wenn es nur die Updates von WordPress selbst wären, doch wenn man eine Reihe von Plugins in seinen Blogs nutzt, artet es wirklich in Arbeit aus, alles auf dem neuesten Stand zu halten.

    Daher sind komplett gehostete Lösungen grundsätzlich attraktiv, selbst wenn sie weniger Freiheiten bieten. Aber der Entwicklung dieses Anbieters ausgesetzt zu sein, ist ein starkes Gegenargument.

    Ich bin allerdings überzeugt davon, dass es einen Markt für ein Rundum-sorglos-Paket für Bloghosting auf Basis von WordPress gibt, sofern es eine gute Balance zwischen Freiheiten, Komfort und Preis gäbe.

    Besonders für geschäftlich genutzte Blogs sollte ein gewisser Aufpreis vertretbar sein.

  2. hosae says:

    Naja auf eine Art hast du bestimmt recht, aber noch mehr vereinfachen mit den automatischen Updates können sie es dir ja nicht. Du brauchst nicht einmal mehr die .zip-Files runterzuladen zu entpacken und auf den Server zu laden sondern kannst durch einen klick dein WP aktualiesieren. Genau gleich wie bei den Plugins.

    Ansonsten installierste halt wieder Version 2.6 oder so!

  3. Matze says:

    Wir nutzen genau aus diesem Grund Joomla. Sicherlich ist WordPress schnel installiert und auch einfach zu bedienen. Sobald es aber etwas komplexer wird macht WordPress immer Probleme.

1 Trackbacks For This Post

  1. Wonco Photography » Wordpress & Memory Limit says:

    […] Das hat nun zwar weniger mit dem Memory-Limit und WordPress zu tun, jedoch stieß ich beim Suchen nach etwaigen Antworten auf meine Fragen auf einen sehr netten Beitrag auf techbanger Blog von Jochen mit dem netten Titel “Warum WordPress ganz schön nervig ist” […]