Arme Onlineverleger: Warum ist Google nur so böse?

Geschrieben von am 23. Juli 2009 in Kategorie Meinung

Um den Suchmaschinenbetreiber Google ist in den vergangenen Jahren ein regelrechter Hype entstanden. Ganz egal ob im Web oder im TV: Alle reden über Google. Doch die einstige „Faszination Google“ ist inzwischen nicht mehr festzustellen – zunehmend mehr Personen und Unternehmen äußern sich kritisch. Nun tun dies sogar die Verleger, die sich über den Suchgiganten schon lange nicht mehr begeistern können.

Allen voran Hubert Burda, der in Google eine „Killerapplikation“ sieht – allerdings nicht im positiven Sinne. Mit Killer ist in diesem Fall ein Unternehmen gemeint, dass von den Inhalten der Onlineverleger profitiert, ohne dafür zu bezahlen. Immerhin kennt Google nahezu das gesamte Web: Ganz egal was auf den Portalen der Verleger publiziert wird – Google kennt die Inhalte und nimmt sie in die eigene Suche auf.

Verleger Burda ist über diese Vorgehensweise nicht erfreut – nur allzu gern würde er sehen, dass Google einen Teil seiner Einnahmen an die Onlineverleger abtreten muss. Vielleicht scheint er übersehen zu haben, dass seine Onlinepublikationen ebenfalls von Google profitieren und er sogar über die Möglichkeit verfügt, am Geschehen auch über Google mitzuverdienen.

Immerhin ist es doch so, dass Google der mit Abstand größte Traffic-Lieferant aller Zeiten ist – und insbesondere die großen Onlineportale, werden bei Google entsprechend gelistet. Was wäre wohl, wenn Google von heute auf morgen nicht mehr existient wäre – vermutlich würden die Portale einen solch immensen Traffic-Einbruch erleben, der zu einer zeitnahen Schließung führt.

Hinsichtlich der Einnahmen, die Verleger zusammen mit Google erzielen können, soll an dieser Stelle auf das Werbeprogramm Google Adsense verwiesen werden. Die Einbindung von Google Werbung bzw. von kontextrelevanten ist auf etlichen Seiten möglich – und ein nicht unerheblicher Teil der Google Einnahmen stammt aus dem Adsense Programm. Und falls jemand die Direktvermarktung vorzieht, kann er diese gerne nutzen – letzten Endes muss jeder selbst wissen, wie er seine Webauftritte am besten monetarisiert.

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2 Comments For This Post

  1. Michael Petrikowski says:

    Nachdem Hubert Burda in der FAZ und im Manager Magazin gefordert hatte an den Werbeeinnahmen von Google beteiligt zu werden, da Google rund die Hälfte des Traffics der journalistischen Websits in Deutschland liefere, fordert nun der Dudenverlag am Gewinn der Burda Medien beteiligt zu werden, da rund die Hälfte der Wörter in Focus, Bunte ect. aus dem Duden abgeschrieben werden. „Da viele der Wörter von den Mitarbeitern des Verlags kreiert wurden und somit ein Urheberrecht seitens des Dudenverlags besteht, ist eine solche Forderung wohl auch berechtigt“ meinte der Sprecher der Wortkreativabteilung im Dudenverlag.

  2. Oliver Springer says:

    Naja, so wenig ich von dieser Kritik an Google halte: Gäbe es keine leistungsstarken Suchmaschinen wie Google, wären große Websites mit bekannten (Medien-) Marken Profiteure.

    Viele Menschen würden Websites von Medien direkt aufsuchen.

    Allerdings würde das Internet stark an Attraktivität verlieren. Vielleicht würden die Medienwebsites am Ende nur prozentual hinzugewinnen.

    Von Google für das Auffinden und Weiterleiten der Besucher Geld zu verlangen, ist jedenfalls absurd.

    Was wir dringend brauchen, sind funktionierende Geschäftsmodelle jenseits von Werbung. Ideen gibt es dafür ja einige.

    Anstatt gegen Google zu kämpfen, sollten sie lieber gemeinsam mit Google versuchen herauszufinden, welche Bezahl-Lösungen bei den Usern auf Akzeptanz stoßen könnten. Niemand dürfte dafür mehr und bessere Daten liefern können als Google.

    Ein solches Vorhaben zu unterstützen, liegt im Interesse von Google selbst, nicht nur weil Google für AdSense auf Inhalte angewiesen ist, sondern weil ein Bezahlsystem für solche Inhalte ein Geschäft für Google selbst werden könnte.