MGM-Inhalte legal auf YouTube

Geschrieben von am 12. November 2008 in Kategorie Web 2.0

Das legendäre Hollywoodstudio mit dem brüllenden Löwen, Metro-Goldwyn-Mayer (MGM), hat sich mit der Videoplattform YouTube über ein legales Angebot von Filmen und Serien aus seinem Archiv geeinigt. Zwei Channels sind bereits online.

Für den Mutterkonzern Google ist der Deal mit MGM ein weiterer Mosaikstein auf dem Weg, seine teuer erworbene Videoplattform YouTube kommerziell erfolgreich zu machen. Während Werbetreibende sich damit schwer tun, Geld für Kampagnen im Umfeld von User Generated Content zu schalten, weil Inhalte und Qualität schwer zu kontrollieren sind, gelten professionelle Inhalte wie Spielfilme, TV-Serien und Fernsehshows als begehrtes Premium-Umfeld für die Werbebotschaften.

Dabei stört allerdings, dass die Inhalte, mit denen sich die Content-Inhaber ins Web 2.0 vorwagen, uralt sind. Filme wie „Die glorreichen Sieben“ sind zwar Klassiker und es ist verständlich, dass die Filmstudios vorsichtig sind, doch ob die mit dem Web aufgewachsene Generation einen Western aus dem Jahr 1960 via YouTube sehen möchte bzw. was das über die Akzeptanz und Chancen eines Ausbaus von Partnerschaften zwischen Filmstudios und Videoplattformen sagt, ist fraglich.

MGM ist mit zwei YouTube Channels gestartet: Auf „American Gladiators“ werden Highlights und vollständige Episoden der gleichnamigen Fernsehshow, die von Ende der 80er bis Mitte der 90er Jahre produziert wurde. „Impact“ nennt MGM den zweiten Kanal, der Ausschnitte (!) aus Filmen wie „Rocky“, „Die glorreichen Sieben“, „Natürlich Blond“ und etwa „Ronin“ zeigen soll.

Zwei Spielfime sind derzeit in ganzer Länge via YouTube zu sehen: „McQuade, der Wolf“ sowie „Der kugelsichere Mönch“. Wie gewohnt ist das Angebot zunächst auf die USA beschränkt, versucht man einen der Filme aus Deutschland abzurufen, bekommt man „Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar“ als Fehlermeldung angezeigt.

Das Filmangebot möchte MGM stark ausbauen und in der nahen Zukunft möchte das Filmstudio weitere YouTube Channels starten.

YouTube wird Werbung in die Film-Inhalte einblenden und die Einnahmen mit MGM teilen. Vor nicht langer Zeit hatte YouTube bereits begonnen, Werbung in illegal von Usern hochgeladene Videos einzublenden, nachdem das Unternehmen mit einigen Rechteinhabern Vereinbarungen über eine Erlösbeteiligung getroffen hatte.

Befüllt ein Filmstudio selbst seine eigenen YouTube Channels, ist dies für Google noch komfortabler, nicht zuletzt, weil damit teure Rechtsstreitigkeiten von Anfang an vermieden werden.

Der Deal mit MGM könnte Signalwirkung haben, denn Google verhandelt mit weiteren solcher Rechteinhaber. Möglicherweise wandelt sich damit die künftige Sichtweise der Produzenten von Filminhalten komplett, wenn die Google-Tochter YouTube zum Partner wird, der zusätzliche Einnahmen generiert. Bislang waren Web 2.0 Videoplattformen wie YouTube bei den Content-Produzenten unbeliebt, weil diese von den unerlaubt durch die Nutzer hochgeladenen Clips profitierten.

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