Yahoo ist an den Verhandlungstisch zurückgekehrt

Geschrieben von am 19. Mai 2008 in Kategorie Allgemein

Gestern Abend gab Microsoft in einer kurzen Pflichtmitteilung bekannt, wieder mit Yahoo zu verhandeln. Erst zwei Wochen zuvor hatte Microsoft sein Übernahmeangebot zurückgenommen und somit die bereits seit drei Monaten fortdauernden Verhandlungen abgebrochen. Microsoft begründete den Rückzug mit Yahoo’s Forderung nach einem höheren Kaufpreis.

Umso überraschender ist die plötzliche Verhandlungsbereitschaft von Yahoo. Zunächst wurde angenommen, der amerikanische Investor Cal Icahn (der nach Microsofts Rückzug Yahoo-Anteile in Höhe von rund 3,6 Prozent erwarb) habe Druck auf das Yahoo Management ausgeübt und die Manager zurück an den Verhandlungstisch gezwungen. Doch mittlerweile kann diese Theorie ausgeschlossen werden: Wie Yahoo mittlerweile bekannt gegeben hat, werde mit Microsoft über eine Partnerschaft verhandelt – jedoch nicht mehr über eine Übernahme.

Ersten Berichten zufolge wollen die beiden Unternehmen vor allem in den Bereichen Suche und Werbung kooperieren – in dieser Beziehung würde Microsoft die Hosen anhaben. Die New York Times will in Erfahrung gebracht haben, dass die Partnerschaft unter anderem eine Anzeigenvermarktung der Yahoo-Suche durch Microsoft vorsieht.

Allerdings ist zu beachten, dass die derzeitigen Verhandlungen nicht mit dem Treffen von Übereinkünften zu verstehen ist. Yahoo ließ bereits verlauten, seine Möglichkeiten weiterhin zu überprüfen und gegebenenfalls mit weiteren Investoren über eine Übernahme zu verhandeln. Ein Statement von Microsoft liegt hingegen nicht vor.

Übrigens könnte immer noch alles anders kommen. Ein Vertrauter des Investors Icahn sagte gegenüber der Presse, dass sich Icahn mit einer Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen nicht zufrieden geben werde – er sei hingegen auf den Verkauf von Yahoo aus. Dieses Ziel könnte er durchaus erreichen: Am 3. Juli findet die Yahoo Aktionärsversammlung statt, die gleichzeitig zum Schicksalstag der einstigen Internet-Ikone werden könnte. Sollte es Icahn gelingen, andere Investoren von seinen Plänen zu überzeugen, besteht die Möglichkeit, dass die Investoren ein neues Bord of Directors ernennen. Das neue Bord könnte dann einer Übernahme durch Microsoft zustimmen.

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