Wie das Internet den Softwarekonzernen satte Milliardengewinne beschert

Geschrieben von am 09. Februar 2018 in Kategorie Allgemein

Mit Software ließ sich schon immer gutes Geld verdienen. Zahlreiche Unternehmen, die einst klein begannen, haben sich im Lauf von Jahrzehnten zu großen Softwarekonzernen entwickelt. Zugleich scheint es leichter denn je, mit Software viel Geld zu verdienen – die heutigen Möglichkeiten sind deutlich attraktiver als noch vor dem Zeitalter des Internets.

Geringere Umsatzverluste durch Raubkopien

Vor rund zwei Jahrzehnten hatten die Softwareanbieter vor allem mit Raubkopien zu kämpfen. Raubkopierer hatten leichtes Spiel, sie mussten die Datenträger lediglich vervielfältigen. Zwar wurde schnell der Kopierschutz eingeführt und immer wieder verbessert, doch letztlich fanden die Raubkopierer immer einen Weg, ihn zu umgehen.

Heute ist die Situation anders. Immer seltener wird Software noch über klassische Datenträger verkauft. Stattdessen erfolgen Vertrieb und Bereitstellung maßgeblich über das Internet. Ein Unternehmen, welches diesen Wandel aus wirtschaftlicher Sicht vorbildlich gemeistert hat, ist Adobe. Einst wurden Photoshop und Co. via CD-ROM vermarktet und waren leicht zu kopieren.

Dies hat sich geändert, heute erwirbt der Kunde keine feste Version mehr, stattdessen kann er jeweils die neueste Version nutzen, die Ausspielung erfolgt direkt über das Internet. Er kauft die Software auch nicht, sondern entrichtet stattdessen eine Nutzungsgebühr. Zugleich bietet das Internet deutlich bessere Möglichkeiten, um die Verbreitung illegaler Installationen zu unterbinden. Die Folge ist, dass mehr Kunden als je zuvor für ihre Software regelmäßig Abogebühren bezahlen.

Softwarehändler sind überflüssig geworden

Auch in anderer Form hat das Internet den Softwareunternehmen dabei geholfen, ihre Rentabilität zu steigern. Der Grund wurde bereits angedeutet, nämlich die Änderungen im Vertrieb. Ob gewerblicher oder privater Kunde, früher wurde Software im örtlichen Handel gekauft. Dies ist heute zwar noch möglich, allerdings sind diese Verkäufe drastisch zurückgegangen. Stattdessen beziehen die meisten Nutzer ihre Software direkt über das Internet.

Von dieser Entwicklung profitieren die Softwarekonzerne gleich in doppelter Form. Zum einen ist es nicht mehr notwendig, Datenträger herzustellen, diese zu verpacken und Handbücher zu drucken. D.h. bei gleichem Verkaufspreis wird die Marge spürbar gesteigert. Zum anderen muss weniger Marge mit Händlern geteilt werden, sodass die Kasse gleich doppelt klingelt.

Milliardenumsätze mit Zusatzverkäufen

Dann wäre da noch das Thema Zusatzverkäufe. Als Spitzenreiter in diesem Segment gelten die Spieleentwickler. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Spieleentwickler nur am einmaligen Verkauf ihrer Software verdienen konnten. Heute werden In-Game Verkäufe getätigt, die in ihrer Höhe nicht zu unterschätzen sind. Wie Activision Blizzard kürzlich mitteilte, wurden im vergangenen Jahr mit sogenannten Mikrotransaktionen mehr als vier Milliarden US-Dollar eingenommen. Das ist mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes, der gute sieben Milliarden US-Dollar beträgt.

Damit steht außer Frage, dass sich das Internet zum größten Segen der Softwareindustrie entwickelt hat – zumindest aus Sicht der Entwickler. Für die klassischen Händler sind hingegen schwere Zeiten angebrochen.

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