Große Mehrheit der Onliner nutzt Nachrichtenangebote im Internet

Geschrieben von am 11. April 2016 in Kategorie Web 2.0

Beim Online-Nachrichtenkonsum halten sich die User an bekannte Marken. Besonders die News-Angebote von Fernsehsendern sind für viele eine Anlaufstelle, aber auch die Internetangebote von etablierten Printmedien werden von vielen Nutzern besucht. Social-Media-Plattformen und speziell für das Internet produzierte Videoformate werden demgegenüber von sehr viel weniger Onlinern aufgesucht.

Der Bitkom hatte kürzlich eine repräsentative Befragung unter Internetusern in Deutschland durchgeführt. Mit 76 Prozent der Internetuser informiert sich zwar die ganz große Mehrheit der Onliner im Internet zu aktuellen Nachrichtenthemen. Andererseits heißt das: Rund jeder vierte Onliner nutzt überhaupt keine Online-Nachrichtenangebote. Ist hier nicht jeder Wert über zwei oder drei Prozent irritierend?

Am weitesten vorne in der Nutzergunst liegen die News-Angebote von TV-Sendern, denn diese werden von 54 Prozent der Onliner in der Deutschland besucht. Mit 52 Prozent liegen die Internet-Angebote der traditionellen Medienhäuser fast gleichauf. „Das Vertrauen der Nutzer in die Marken der traditionellen Medienhäuser ist nach wie vor groß“, sagt Timm Lutter, Experte für Digital Media beim Bitkom.

E-Mail-Provider als Gatekeeper

Ich glaube ja eher, dass die User sich einfach an das halten, was sie kennen bzw. mit dem sie konfrontiert werden, denn 45 Prozent nutzen Nachrichtenangebote von den Homepages von E-Mail-Providern wie GMX, Web.de und T-Online. Mal im Ernst, wer würde diese Websites gezielt aufsuchen, wenn er Nachrichten lesen möchte?

Selbst wenn man – ich möchte es nett ausdrücken – überhaupt nicht anspruchsvoll ist, würde man doch nicht diese Websites aufsuchen, um (!) Nachrichten zu lesen. Man liest dort Nachrichten, weil (!) man schon mal dort ist (aber eigentlich seine E-Mails lesen möchte). Immerhin spricht das für das Vorgehen von E-Mail-Providern, ihre Websites mit redaktionellem Content anzureichern.

Zum Teil lässt sich so bestimmt auch der Nachrichtenkonsum auf Social-Media-Plattformen erklären. 22 Prozent der Onliner in Deutschland informieren sich via Social Media über das aktuelle Geschehen, in der Gruppe der Onliner zwischen 14 und 29 Jahren sind es 32 Prozent. „Soziale Netzwerke haben den Vorteil, dass sie als personalisierte Sammelstelle für alle Arten von Nachrichten dienen können. Richtig eingestellt, bieten sie den gewünschten Überblick – vom aktuellen Weltgeschehen bis zu hyperlokalen Ereignissen oder Infos von Prominenten“, so Bitkom-Experte Lutter. Ja, in der Theorie klingt das sehr überzeugend, aber wie viel Zeit nimmt sich der durchschnittliche User wohl, um sich seine Social-Media-Accounts so zu konfigurieren, dass sie eine eine gute Sammelstelle für aktuelle Nachrichten abgeben?

News auf Videportalen und reine Online-Medien

Für Websites produzierte Nachrichtensendungen befinden sich derzeit in einer Nische, lediglich 8 Prozent der Onliner nutzen sie als Informationsquelle. „Wer auf Portalen wie Youtube oder Vimeo die entsprechenden Kanäle abonniert hat, kann auf viele verschiedene journalistische Formate zugreifen. Der unkonventionelle Stil und der direkte Zugang zum Publikum machen Sendungen von Produzenten wie LeFloid, Tilo Jung oder Rayk Anders besonders bei jüngeren Zuschauern beliebt“, erklärt Bitkom-Experte Lutter. Interessant für User sei nicht zuletzt, dass journalistische Inhalte dort anders aufbereitet würden. Ebenfalls überschaubar ist die Nutzerschaft reiner Online-News-Angebote wie Buzzfeed und Huffington Post, welche 7 Prozent der Internetuser nutzen.

Welchen Stellenwert haben für Euch Internetangebote für die Deckung Eures Informationsbedarfs in puncto Nachrichten?

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