Microsoft Surface Tablet: PC und Mobile Device verschmelzen

Geschrieben von am 25. März 2013 in Kategorie Web 2.0

Die Zeiten, in denen Microsoft für Schlagzeilen sorgte bzw. mit seinen Produkten den Ton angab, liegen schon eine ganze Weile zurück. Der Software-Gigant rannte seinen Mitbewerbern in den vergangenen Jahren regelmäßig hinterher, wirklich innovative Produkte wusste man nicht anzubieten. Gerade bei den mobilen Betriebssystemen mussten Microsoft einen herben Rückschlag in Kauf nehmen: Android und iOS haben sich fest etabliert, von einem mobilen Windows will niemand etwas wissen.

Seither hat Microsoft verschiedene Offensiven gestartet, die aber nicht gerade eindrucksvoll verlaufen sind. Doch nach langer Zeit könnte es endlich soweit sein: Die Surface Tablets haben ein großes Potential. Am Wochenende konnte ich das Surface RT Tablet testen und war umgehend begeistert. Hier zeigt Microsoft seinen Rivalen, wie der Computer der Zukunft aussieht.

Der Grund, weshalb mir das Surface Tablet so gut gefällt, ist sein eigentliches Konzept. Das Gerät an sich bzw. die Hardware ist letztlich nichts Besonderes. Ganz im Gegenteil: Das Tablet ist äußerst schwer und die bunte Stecktastatur wirkt billig – und ihre Druckpunkte sind auch nicht gerade der Hammer. Es gibt auch eine Tatstatur mit klassischen Tasten, aber deren Preis hat sich ordentlich gewaschen.

Trotz der genannten Schwächen bin ich begeistert. Microsoft wagt es nämlich, die Grenzen zwischen PC und Mobile Device endlich aufzuheben. Um es ein wenig verständlicher auszudrücken: Am Markt werden zwar starke Tablets und Smartphones angeboten, doch letztlich handelt es sich hierbei um Geräte, die den PC bzw. den klassischen Computer einfach nicht ersetzen können. Unterwegs mögen sie zwar ganz praktisch sein, doch produktives Arbeiten ist nur eingeschränkt möglich.

Beim Surface Tablet ist dies anders. Hier stehen „richtige Programme“ zur Verfügung. Bei der RT Version ist es zwar nicht möglich, konventionelle Windows Programme zu installieren, doch immerhin steht das „richtige Office“ zur Verfügung – und in Verbindung mit Tastatur und Maus ist produktives Arbeiten auf einmal möglich. Zudem soll ja eines Tages auch bei uns die Pro Version erhältlich sein. Deren Hardware gestattet es, auch konventionelle Windows Software auszuführen.

Nun werden einige Personen womöglich sagen, dass dieses Konzept für sie gar nicht so interessant ist, weil sie ohnehin schon PC und Tablet besitzen. Doch wer beides noch nicht besitzt, kann sich den doppelten Kauf sparen: Zumindest mit der Surface Pro dürfte uneingeschränktes Arbeiten möglich sein.

Im Übrigen geht es hier um viel mehr, als lediglich um ein Hardware-Konzept. Noch sind unsere Computer riesig, doch es zeichnet sich immer mehr ab, dass sie langsam aber sicher mobil werden, ohne dabei sperrig zu sein oder zu viele Barrieren aufzuweisen. Das eigentliche Konzept eröffnet eine neue Zukunft der Computernutzung: Wir müssen nicht mehr an stationären Rechnern arbeiten, stattdessen lässt sich leistungsfähige Hardware überall nutzen. Selbst wenn das Surface Tablet floppt, so legt Microsoft damit wenigsten einen Grundstein. Sicherlich werden künftige Geräte dieser Art noch deutlich kompakter und leichter sein, was letztlich die Mobilität zusätzlich verbessert. Wir dürfen also gespannt sein.

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