Verbraucher sehen Tablets als Ergänzung – nicht als Alternative zu Notebooks und Smartphones

Geschrieben von am 02. März 2013 in Kategorie Web 2.0

Tablets etablieren sich schnell in Deutschland. Als echte Konkurrenz zu Notebooks und Smartphones nehmen die Verbraucher in Deutschland sie allerdings nicht wahr. Tablet-Rechner punkten mit Design und Bedienung, aber so beliebt wie Laptops und Smartphones sind sie nicht.

Derzeit hört man fast jeden Tag eine neue Zahl dazu, wie verbreitet Tablet-Computer in Deutschland schon sind. In einer aktuellen Deloitte-Studie zu Nutzungsszenarien und Präferenzen bei smarten, mobilen Endgeräten, wird diese Woche ein Sprung von 6 auf 27 Prozent ausgemacht. In mehr als jedem vierten deutschen Haushalt würde damit schon ein Media-Tablet zu finden sein.

Weite Verbreitung bei Verbrauchern bis 40 Jahren

„Die Ausstattung deutscher Haushalte mit Tablets hat im Lauf des Jahres 2012 um ganze 21 Prozentpunkte zugenommen – die Gründe dafür liegen vor allem in sinkenden Preisen sowie neuen, attraktiven Hardware-Angeboten in diesem Segment“, erklärt Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter TMT EMEA bei Deloitte. Auf die genauen Prozentwerte, finde ich, kommt es nicht an, klar ist: In kürzester Zeit hat sich die Geräteklasse etabliert, das Interesse der Verbraucher ist enorm groß.

Laut Deloitte sind die 30- bis 40-Jährigen in Deutschland am besten mit Tablet-Rechnern ausgestattet, 36 Prozent besitzen schon eines der Geräte. Mit Werten von 34 und 32 Prozent sind Tablets unter den 24- bis 29-Jährigen bzw. den 14- bis 23-Jährigen nur geringfügig weniger verbreitet, aber von den älteren Verbrauchern hat nur einer von fünf Deutschen einen Tablet-Computer.

Notebook schlägt Tablet

In der Studie wurde unter anderem gefragt, ob Tablets andere mobile Endgeräte ersetzen können. Interessant: 79 Prozent derjenigen, die sowohl ein Tablet als auch ein Notebook besitzen, ist letzteres deutlich wichtiger. Überraschend: Unter jungen Menschen ist das Notebook noch klarer als Favorit zu erkennen, 87 Prozent der Teilnehmer zwischen 14 und 23 Jahren bevorzugen ihr Notebook. „Es sind in erster Linie Kommunikationsfunktionen wie Sprachtelefonie, die den Mehrwert des Smartphones gegenüber dem Tablet ausmachen. Altersübergreifend können 74 Prozent mehr mit einem Smartphone anfangen“, schreibt Deloitte dazu in der Pressemitteilung.

Notebook schlägt Smartphone

Am wenigsten erwartet hätte ich das gute Abschneiden von Notebooks im Vergleich zu Smartphones: Über alle Altersgruppen hinweg war nur 43 Prozent der Teilnehmer ihr Smartphone wichtiger als ihr Notebook; die Mehrheit von 57 Prozent erklärte ihr Notebook zum Favoriten. Es fällt zwar auf, dass besonders die Studienteilnehmer zwischen 47 und 60 Jahren ihr Notebook für wichtiger als ihr Smartphone hielten. Das insgesamt gute Abschneiden der Notebooks zeigt allerdings, dass auch die Jugend die Vorteile dieser Geräteklasse zu schätzen weiß.

„Das Manko von Tablets ist in erster Linie, dass ihre direkten ‚Konkurrenten‘ Smartphone und Laptop über mehr und exklusivere Produkteigenschaften verfügen. Das macht sie für nahezu alle Verbraucher attraktiver als Tablets. Diese sind zwar stylisch, aber eben Spezialisten, die sich in vielen Disziplinen den ‚Generalisten‘ Laptop und Smartphone geschlagen geben müssen. Damit sind sie eine gute Ergänzung mit bestimmten Nutzungsschwerpunkten, aber eben kein vollwertiger Ersatz“, so Dr. Andreas Gentner.

Das sehe ich anders

Welches Endgerät bevorzugt Ihr? Meint Ihr auch, dass Tablets mit den anderen Geräten in zu vielen Disziplinen nicht mithalten können? Meiner Meinung nach könnte sich die Sicht der Verbraucher auf Tablets schon bald stark ändern. Nicht zuletzt durch Hybrid-Geräte mit Windows 8 (nicht Windows RT!) verliert die Frage „Tablet oder Notebook?“ erheblich an Bedeutung, denn ein Tablet mit vollwertigem Windows-Betriebssystem und ansteckbarer Tastatur kann durchaus auch als Notebook durchgehen. Insbesondere bei Premium-Tablets (egal mit welchem Betriebssystem) erwarte ich für die Zukunft, dass Tastatur-Docks standardmäßig erhältlich sein werden – zumindest bei Tablets mit großen Displays. Wer sich dann etwa für ein 11,6-Zoll-Hybrid-Gerät entscheidet, verzichtet deshalb allerdings noch nicht auf ein handliches 7-Zoll-Tablet, aber vermutlich auf ein Notebook.

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1 Comments For This Post

  1. Herbert says:

    Ich sehe das auch so. Ich benutze extrem häufig das Tablet, natürlich jeden Tag Smartphone. Aber den Laptop kann das nicht ersetzen. Jetzt noch nicht…

    Welches Endgerät bevorzugt? Falsche Frage! Alle haben ihren Einsatzzweck. Unterwegs praktisch immer nur Smartphone. Alltagsbetrieb daheim, manche Treffen oder im Kurs oft das Tablet. Für den Schriftkram, Website-Management, Entwicklung, Fotobearbeitung -Verwaltung und Publishing und andere „ernsthafte Arbeiten“ den Laptop.
    Aktuell und auf absehbaren Zeit gehts bei mir nicht ohne Laptop, da fehlt den Tablets noch vieeeeeeel. Aber zeitlich gesehen nutze ich sicher 60% der Zeit jetzt Tablet… aber halt fürs „Internet“.
    Hybrid (Windows 8) habe ich noch nicht. Das würde für mich aber optimal passen, für’s Internet als Tablet und für 80% der „Arbeiten“ als Notebook… werde mir wohl in absehbarer Zeit sowas zulegen… (wenn das Subnotebook nicht mehr „reicht“).

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  1. Netbook-Nachfrage sackt 2013 um 52 Prozent ab | TechBanger.de says:

    […] zurückzugewinnen, ohne deshalb einen echten Durchbruch auf dem Tablet-Markt zu benötigen. Reine Tablets könnten – das ist aber noch nicht absehbar – auch durch Datenbrillen wie Google Glass […]

  2. 38 Prozent mehr Tablets in 2013 | TechBanger.de says:

    […] imposant. ABI Research prognostiziert für 2013, dass die Gerätehersteller global 38 Prozent mehr Tablets als im vorigen Jahr ausliefern werden. Die Umsätze sollen im selben Zeitraum allerdings […]