Klassischer Handel mit schwachem Weihnachtsgeschäft

Geschrieben von am 24. Dezember 2012 in Kategorie Web 2.0

Zahlreiche Experten haben es vorhergesagt und auch wir waren uns relativ sicher: Der lokale Einzelhandel sollte dieses Jahr ein schweres Geschäft haben, weil der Trend eindeutig in Richtung Internet geht: Zunehmend mehr Personen kaufen ihre Weihnachtsgeschenke bewusst online, um somit von einer größeren Auswahl, niedrigeren Preisen und weniger Hektik beim Einkauf zu profitieren.

Vertreter des Einzelhandels zeigten sich sehr optimistisch. Immer wieder wird gerne auf die Tatsache verwiesen, dass es beim Kauf von Geschenken auch auf das Erlebnis ankommt. Dementsprechend bräuchten sich die lokalen Händler vor dem Onlinehandel nicht zu versteckten. Derartige Aussagen klingen zwar sehr mutig, doch es gibt sich.

Allerdings sollten wir recht behalten: Erste Zahlen lassen darauf schließen, dass die lokalen Händler nicht die Umsätze erwirtschaftet haben, auf die sie gehofft hatten. Stattdessen wurden in diesem Jahr noch mehr Geschenke im Internet eingekauft. Zwar haben viele Geschäfte auch am heutigen Tage noch geöffnet, es ist jedoch nicht davon ausgehen, dass ungemein viel passieren wird. Beliebte Geschenke fallen vor allem in den Bereich der Unterhaltungselektronik – und solche Geschenke kauft man nicht auf den letzten Drücker. Einzig und allein der Lebensmittelhandel brauch sich nicht zu sorgen: Lebensmittel werden immer noch vor Ort eingekauft. Wie mir von Familienmitgliedern bescheinigt wurde, ging es bei einem großen Lebensmitteldiscounter bereits am heutigen morgen um 7.00 Uhr wie verrückt zu: Unzählige Leute waren am Einkaufen.

Die Versand- bzw. Onlinehändler können auch nicht klagen. Wie bei Spiegel Online zu lesen ist, hat der Bundesverband des deutschen Versandhandels seine Prognose für das Weihnachtsgeschäft nach oben korrigiert. Ursprünglich ging man davon aus, dass im diesjährigen Weihnachtsgeschäft rund 5,5 Mrd. Euro umgesetzt werden, mittlerweile rechnet man mit 5,6 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs von mehr als einem Viertel.

So richtig spannend wird es noch einmal, wenn die großen Onlinehändler über ihre Umsatzzahlen informieren. In den vergangenen Jahren ist vor allem Amazon in den Fokus gerückt: Jedes Jahr konnte das Unternehmen seine Umsätze für das letzte Jahresquartal unglaublich stark steigern. Womöglich ist dies auch 2012 wieder gelungen. Allerdings wird es noch einige Wochen dauern, bis entsprechende Zahlen vorliegen.

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