WhatsApp weiterhin unsicher: Ich kann damit leben

Geschrieben von am 29. November 2012 in Kategorie Web 2.0

Die Macher von WhatsApp verstehen sich sehr gut darin, immer wieder für Schlagzeilen zu sorgen. Im vergangenen Jahr wurde über die App vor allem deshalb so häufig berichtet, weil sie ungemein gut ankam. Innerhalb kürzester Zeit erreichte die App einen enorm hohen Verbreitungsgrad und etablierte sich schnell als SMS Nachfolger. Während die Mobilfunkunternehmen allesamt noch damit beschäftigt sind, ihre SMS Nachfolger am Markt anzupreisen, scheint die Sache längst entschieden zu sein: Man braucht keinen kostenpflichtigen Dienst, Nachrichten werden heute online und somit kostenlos versendet.

Auch in diesem Jahr wurde wieder intensiv über WhatsApp berichtet. Allerdings hat sich die Grundstimmung in der Berichterstattung gewandelt. Mittlerweile wird der Service relativ kritisch betrachtet, was in erster Linie an der fehlenden Sicherheit liegt. Vor einigen Monaten wurde bekannt, dass WhatsApp alles andere als sicher ist: Mit einem sehr geringen Aufwand ist es möglich, fremde Accounts zu übernehmen bzw. Nachrichten im Namen anderer Leute zu versenden.

Die Situation verschlimmerte sich dahingehend, dass sich das Unternehmen sehr lange Zeit nicht zu Wort meldet. Anstatt zu reagieren, machte man weiter wie bisher. Aber irgendwann wurde der Druck wohl doch zu groß, es wurde eine neue Version veröffentlicht, die sicherer sein soll. Aber die Freude währte nicht besonders lange. Wie mittlerweile klar ist, besteht weiterhin keine ausreichende Sicherheit. Nachrichten können immer noch manipuliert werden.

Einer der besten Beiträge zu diesem Thema ist im Blog von Caschy zu finden. Es empfiehlt sich, die Kommentare der Leser genauer anzusehen. Dort wird nämlich fleißig über Alternativen zu WhatsApp diskutiert. Von denen scheint es sehr viele zu geben, allerdings scheint keine über wirkliches Potential zu verfügen: Selbst Google Talk oder andere Services großer Anbieter werden nur in homöopathischen Mengen genutzt.

Interessant ist auch die Tatsache, dass die Sicherheitsproblematik bei WhatsApp ganz unterschiedlich eingeschätzt wird. Es gibt Nutzer, die gar keine so große Gefahr sehen. Diese Fraktion habe ich mich mittlerweile angeschlossen, denn letztlich benötigt ein Angreifer erst einmal meine IMEI Nummer. Diese wird man sicherlich irgendwie per App ausspionieren können, aber dafür müsste man mir solch eine App erst einmal unterjubeln. Ich halte es daher für sehr unwahrscheinlich, dass jemand meine IMEI Nummer stiehlt und dann im Anschluss Zugriff auf mein WhatsApp Konto erlangt.

Außerdem dürfte sich der Schaden in Grenzen halten. Wenn man es mal ganz genau betrachtet, werden über WhatsApp und ähnliche Dienste in erster Linie nur sehr oberflächige bzw. eigentlich sogar nahezu nutzlose Informationen ausgetauscht. Wer auf Daten meiner Konversationen zugreift, dürfte sich relativ schnell langweilen, denn der Informationsgehalt hält sich in Grenzen. Natürlich könnten auch falsche Nachrichten verbreitet werden, aber auch hier dürfte das Risiko überschaubar sein. Falls jemand wirklich böse Nachrichten verbreitet, werden mich die betroffenen Personen sicherlich kontaktieren und dann nachfragen. Dementsprechend finde ich die gesamte Thematik gar nicht so schlimm.

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  1. Bei Neujahrsgrüßen geht der Trend zu Instant Messaging und Social Media | TechBanger.de says:

    […] Sozialen Netzwerken oder Blogs) und Apps für Instant Messaging wie beispielsweise sehr beliebte WhatsApp. Interessant ist hier nicht nur die Steigerung von 14 auf 17 Prozent bzw. von 9 auf 12 […]