Internetverbote am Arbeitsplatz werden per Smartphone umgangen

Geschrieben von am 11. Oktober 2012 in Kategorie Allgemein

Die private Nutzung des Internets am Arbeitsplatz ist ein Thema, das je nach Person ganz verschieden wahrgenommen wird. Es gibt zum Beispiel Personen, für die es vollkommen normal ist, auch am Arbeitsplatz aus privaten Gründen auf das Internet zuzugreifen. Ob der Zugriff gestattet ist, ist wiederum ein anderes Thema.

Mittlerweile gibt es viele Unternehmen, Organisationen und Behörden, die ihre Internetzugänge bewusst eingeschränkt haben. Bestimmte Webangebote sind gesperrt, damit sie von den Mitarbeitern nicht genutzt werden. Das Spektrum dieser Sperrungen ist breit gefächert. Im Wesentlichen sind aber vor allem Email-Dienste bzw. Freemailer, allgemeine Informationsseiten sowie spezielle Angebote (z.B. Social-Media Angebote oder Ebay) gesperrt.

Gründe für diese Sperrungen gibt es mehrere. In den meisten Fällen geht es den Arbeitgebern vorrangig darum, die Mitarbeiter davon abzuhalten, zu viele Zeit im Internet zu verbringen. Man nehme nur einmal an, ein Mitarbeiter würde jeden Tag fünf Minuten bei Ebay und 10 Minuten auf Nachrichtenseiten verbringen. Auf ein Arbeitsjahr (bei 250 Arbeitstagen) gerechnet gehen hierdurch mehr als sieben komplette Arbeitstage verloren. In Anbetracht dieser Beeinträchtigung der Produktivität überrascht die Sperrung der Seiten nicht.

Zunehmend häufiger sperren Unternehmen und Organisationen auch Social-Media Angebote, insbesondere Facebook und Twitter. Hier geht es nicht nur darum, ein Abfallen der Produktivität zu verhindern. So mancher Chef hat Angst davor, es könnten unkontrolliert Informationen über die eigene Organisation verbreitet werden – da werden entsprechende Angebote sicherheitshalber dicht gemacht. Zwar könnten Mitarbeiter auch private bzw. auch von zu Hause aus twittern, aber zumindest möchte man dies am Arbeitsplatz verhindern.

Trotz Sperren lässt sich die private Nutzung des Internets am Arbeitsplatz nicht einschränken. Zunehmend mehr Personen besitzen internetfähige Smartphones, mit denen sie jederzeit und an so gut wie jedem Ort auf das Web zugreifen können. Infolge relativiert sich die Bedeutung der Sperrung: Die Mitarbeiter nutzen das Internet trotzdem – womöglich nicht so offensichtlich, aber sie tun es. Zumal das Risiko besteht, dass sich die Produktivität noch mehr verschlechtert. Wer heimlich im Internet surft, muss womöglich mehr Acht geben und benötigt daher noch mehr Zeit.

Die Möglichkeit, trotz Sperre am Arbeitsplatz surfen zu können, dürfte sogar einer der Hauptgründe für viele Personen sein, sich internetfähige Smartphones anzuschaffen. Schließlich kann das Smartphone gerade in solch einem Umfeld seine Stärken voll ausspielen. Wer sich zu Hause aufhält und auf das Internet zugreifen möchte, verwendet meist nicht das Smartphone. Computer oder Tablet versprechen einen wesentlich größeren Komfort.

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1 Comments For This Post

  1. Oliver Springer says:

    Ob die zwischenzeitliche Beschäftigung mit dem Internet sich wirklich negativ auf die Arbeitsproduktivität auswirkt, lässt sich meiner Meinung nach nicht pauschal sagen. Mit den gleichen Argumenten könnte man private Themen bei Gesprächen in der Kaffeeküche untersagen.

    Ich bin zwar ein großer Fan des ungestörten, konzentrierten Arbeitens. Daher möchte ich die private Nutzung des Internets am Arbeitsplatz gar nicht so propagieren. Doch die Arbeitgeber müssen sich fragen lassen, wie sie es mit Störungen ihres Mitarbeiters in seiner Freizeit bzw. Erreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeit halten. Wenn sich die Arbeit in den Bereich der Freizeit ausdehnt, ist es nahezu selbstverständlich, wenn am Arbeitsplatz nicht nur gearbeitet wird.

    Aus dem Sperren bestimmter Internetangebote am Arbeitsplatz würde ich noch nicht darauf schließen, dass die Arbeitgeber nicht wollen, dass diese Angebote während der Arbeitszeit genutzt werden. Es könnte einfach nur aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Das private Smartphone – wenn es via Mobilfunknetz online ist – hat ja keine Verbindung zur Firmen IT. Und das ist meist auch besser so.