Gibt es eine Lücke zwischen Smartphone und Netbook?

Geschrieben von am 05. Januar 2010 in Kategorie Meinung

Die fleißigen IT-Redakteure von Golem haben heute einen Beitrag veröffentlicht, in welchem ein so genanntes Smartbook (Anmerkung: In Deutschland gilt der Begriff „Smartbook“ als urheberrechtlich geschützt) vorgestellt wurde. Das Netbook stammt aus dem Hause Lenovo und trägt die Bezeichnung Skylight. Der Name „Smartbook“ wurden nicht willkürlich gewählt: Der chinesische Hardwareproduzent zielt darauf ab, die Lücke zwischen Smartphone und Netbook zu schließen.

In diesem Zusammenhang stellt sich mir die Frage, ob diese Lücke überhaupt existiert. Eine Lücke zwischen Laptop und Smartphone wäre durchaus vorstellbar – immerhin haben die Netbooks gezeigt, dass ein großer Bedarf besteht. Doch ob es sich lohnt, Hardware zu produzieren, die zwischen den Geräteklassen Netbook und Smartphone angesiedelt sind, halte ich für fragwürdig.

So frage ich mich beispielsweise, worin der Unterschied zwischen einem Netbook und dem Lenovo Skylight liegt – zumindest wenn man sich die Hardware vor Augen hält. Letztlich wartet das Gerät mit einem 10 Zoll Display und einer vollwertigen Tastatur auf. Es ist besonders flach und hat auch designtechnisch einiges zu bieten. Allerdings sieht es auf den ersten Blick wie ein konventionelles Netbook aus. Den Unterschied machen letztlich der Prozessor sowie das zum Einsatz gelangende Betriebssystem. Ein Intel-Prozessor gelangt nicht zum Einsatz – stattdessen wird die Rechenarbeit von einem ARM-Prozessor aus dem Haus Qualcomm übernommen. Konkret handelt es sich um die so genante Snapdragon-Platfom. Was die Betriebssysteme angeht, so versteht sich Snapdragon mit Linux, Google Android und Windows Mobile.

Ob Android nun aus einem Netbook ein Smartbook macht, halte ich für fragwürdig. Ein integriertes UMTS Modul sowie WLAN erlauben den fortlaufenden Zugriff auf das Web. Das Gerät soll durchgehend mit dem Web verbunden sein (immerhin nennt Lenovo eine beeindruckende Laufzeit von 10 Stunden), damit eingegangene Emails, neue Tweets etc. umgehend angezeigt werden. Für mich schließt sich hierdurch noch lange keine Lücke – letztlich handelt es sich aus meiner Sicht um ein leistungsstarkes Netbook. Die so genannte Lücke kann ich ohnehin nicht so wirklich erkennen. Sofern man von einer Lücke sprechen kann, traue ich es vielmehr den angekündigten Tablet Computern zu, diese zu schließen. Sowohl Asus, als auch Apple, könnten mit ihren Geräten, die kurz vor der offiziellen Ankündigung stehen, einen neuen Trend schaffen.

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