Der eingefleischte Nerd weiß natürlich längst, dass Spam längst nicht nur in der Form des Email-Spam existiert. Eine vollkommen andere Art von Spam ist der so genannte Suchmaschinen-Spam – und mit diesem hat vor allem Google zu kämpfen. Unter ihn fallen Seiten, die im Google Index eigentlich nichts verloren haben, da sie keinen Mehrwert bieten oder ein Aufruf für den Nutzer sogar schädlich sein kann.
Die Anzahl entsprechender Spam-Seiten wird immer größer. Auch hier verhält es sich so, dass es den Spammern schlichtweg darum geht, Geld zu verdienen. Um die eigenen Kosten möglichst gering zu halten, scheut man nicht davor zurück, so genannte Freehoster zu verwenden. Gemeint sind Webspace-Anbieter, die ihm Rahmen von Subdomains oder Unterordnern kleine Webspace Pakete anbieten.
Einer dieser Anbieter ist co.cc – ein Freehoster mit Sitz in Südkorea, der es den Spammern besonders angetan zu haben scheint. Unzählige Spammer greifen auf den kostenlosen Webspace des Freehosters zurück, was Google nun dazu gebracht hat, entsprechende Subdomains aus der Websuche einfach zu verbannen. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass es sich bei co.cc um keine Toplevel-Domain handelt. Die Bezeichnung ist irreführend. Vielmehr handelt es sich um eine Domain mit .cc Endung, die wiederum mit Subdomains im Rahmen des Freehostings zugänglich gemacht wird.
Der Durchgriff von Google ist sehr konsequent – es wurde nämlich beschlossen, die komplette Domain aus dem Suchmaschinen Index zu verbannen. Konkret bedeutet dies, dass rund 11 Millionen Links aus den Suchmaschinen Ergebnissen bzw. auch den SERPs verschwinden. Da wundert es auch nicht, dass an einigen Stellen sogar Zensur unterstellt wird.
Allerdings sollte man derartige Aussagen mit Bedacht formulieren. Im Grunde sortiert Google nichts anderes als nur eine einzige Domain mit eben all den zugehörigen Subdomains aus. Vielleicht mag dies dazu führen, dass nun ein paar Blogger oder sonstige Publisher mit seriösen Angeboten nicht mehr bei Google zu finden sind. Auf der anderen Seite ist Millionen von Google Nutzern mit dieser Aktion geholfen. Insofern sollte die Löschung durchaus zu verkraften sein.
Betroffenen Publishern rät Google zu einem Anbieterwechsel. Wie bei heise zu lesen ist, wurde mit WordPress sogar ein konkreter Anbieter empfehlen. Bei High Quality Hostern gilt es als unwahrscheinlicher, dass es zu einem entsprechenden Ausschluss kommt. Allerdings könnte es natürlich passieren, dass nun viele Spammer umsatteln und ihre Inhalte bei WordPress unterbringen, wo sie womöglich noch besser ranken. Für Google ist die Sache damit noch lange nicht gelaufen. Die Spammer werden Ausschau nach neuen Anbietern halten, um auch weiterhin ihre sinnlosen Inhalte im Web zu veröffentlichen.